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MadMoppetprosaMonday #11: Unterwegs im sonnigen Süden Frankreichs

Mad Moppetprosa Monday #11

Jürgen liebt Frankreich, Jürgen verbringt seine Urlaube immer in der Provence. Deswegen gibt’s am Sonntag Abend Bilder aus dem sonnigen Süden – für Ulis Gedanken.


Jürgens Bilder zum Mad Moppetprosa Monday #11

Die Gedanken von Uli: Fronkreisch, Fronkreisch!

Mein 1. Gedanke gilt meinem lieben Musikerkollegen No. 1, Easy, Saxophonist und Franzose. Mit der französischen Sprache ist es genau so wie mit dem Saxophon. Kann sehr schön klingen (kommt drauf an, wer spielt!), aber ist mir relativ fremd. Also mir, als Trommler, fremder als Bass, Gitarre oder Tasten Dings …

Will sagen, lieber englisch oder spanisch als französisch.

Dennoch, die Route des Grandes Alpes steht gefühlt ganz oben auf der Agenda, aber ich komme einfach nicht dazu. Darüber hinaus, wenn ich bei den Redaktionen frage, „soll’n wer nich ma Route des Grandes Alpes machen?“ “Och neee, lass ma, hat’n wer schon so oft“ „Ja, machen wer ganz anders …“ – „Och, neeeee …“

Das macht’s nicht leichter, wenn man in der Zeit auch arbeiten kann. Aber ich muss da unbedingt nochmal hin. Nochmal? Ja, ich war vor ca. 25 Jahren schon mal dort. Opel Kombi, MTB’s auf dem Dach und R. auf dem Beifahrersitz. Mit R. pflegte ich, sagen wir mal, eine recht „dynamische“ Beziehung …

Zu meiner Entlastung muss ich sagen, dass sie von „meinem“ Freundeskreis hinter vorgehaltener Hand liebevoll „Explosions R.“ genannt wurde.

Die Dynamik lenkte mich seinerzeit doch von der lieblichen Schönheit des Grand Canyon du Verdon, den Ockerfelsen von Rousillion etc. ab. Theoretisch hätte es noch viel zu entdecken gegeben, aber irgendwann schloss sie die Autotüre derartig dynamisch, dass ich dachte, alle Scheiben wären „explodiert“, und wir beschlossen, frühzeitig die Heimreise anzutreten.

Ebenfalls unter Zeitdruck, Januar 2017 wegen Kackwetter in DE,  mit der MOTORRAD NEWS für drei Tage an die Ardeche. Für den Knipsonkel ‘ne MT09 als Dienstfahrzeug. Viel besseres Wetter, wir haben einen Tag zum Testen, Fotografieren und Fahren. Aber in den schattigen Ecken leichter Schneegriesel auf der Straße. Ich fühle mit dem Stiefel, ich trete auf die Bremse, der französische Asphalt spendet trotzdem Grip – Knaller.

Wobei der Gedanke an den Griesel mir heute trotzdem noch leichte Übelkeit bereitet.

All das möchte ich im Sommer, ohne Zeitdruck und explosive Dynamik. Gern ohne Hund und Topcase, aber vielleicht zwischendurch mal ein Ründchen mit einem der wenigen Autos, die mein Herz schneller schlagen lassen.

Citroen DS aka „Die Göttin.“ Eine zeitlose Schönheit, ein leiser Gleiter. Ich durfte diese einzigartige Fortbewegung ein paar Mal erleben. Allerdings nur den Kombi, am Lenkrad Michael Schmidtkult. Michael lebte, so wie ich, in Dortmund, deutscher Pass – französisches Herz und baute aus exklusiven Autoteilen – und nur aus exklusiven! – Möbelstücke. Aber er baute auch Autos: auseinander und setzte sie perfekt wieder zusammen. Nun bin ich mir nicht sicher: war es ein DS Kombi oder ’ne Limousine, die er zum Cabrio umbaute?

Dies tat auch ein französischer Karosseriebauer namens Chapron, wenn auch recht dilettantisch. Diese Cabrios zeichneten sich, für meinen Geschmack, auch durch überflüssigen Unrat, wie hässliche Zierleisten aus. Das wäre für Michael nie in Frage gekommen.

Am Hinterteil befand sich ein Schriftzug: „Schmidtkult“ – wie von feiner Hand geschrieben. Als dieser vom Verchromen zurückkam, ging er direkt wieder zurück. Ein Pickel im Chrom, den ich auf einem Foto bemerkt hätte, beim Moppet wäre er mir scheissegal.

Michael ist zweimal mit dem Auto gefahren, aber er konnte es nicht genießen. „Wenn mir da einer reinfährt? Dann sind zwei Jahre Arbeit im Arsch.“

2007 fiel Michael, während eines Portugal-Urlaubs, zufrieden vom Stuhl und wachte nie wieder auf. Kurz zuvor hatte er noch gesagt, dass es genau so passieren solle.

In seiner Werkstatt, nein, in seinem Atelier, ein noch nicht fertiggestelltes DS Coupe …

http://www.schmidtkult.de

Passt gut auf euch auf!

Uli

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